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Contracting

Die Forderung nach dem Einsatz neuer energieeffizienter Technik gewinnt in Kommunen und Unternehmen angesichts veralteter Energiezentralen einerseits und wirtschaftlicher, ökologischer oder politischer Notwendigkeit andererseits zunehmend an Bedeutung. Oftmals verhindern jedoch fehlende Investitionsmittel den Einsatz innovativer Einspar-Technologien.


Bei Contracting handelt es sich um moderne Energiedienstleistungen, bei der Aufgaben der Energiebereitstellung oder -optimierung von Gebäuden über einen vertraglich fixierten Zeitraum auf ein externes Dienstleistungsunternehmen übertragen werden.


Ablauf einer Initialberatung Contracting:
  • Anfrage / Kontaktaufnahme
  • Abfrage der aktuellen Ist-Situation durch Erhebungsbogen
  • Terminvereinbarung
  • Initialberatung vor Ort (Erläuterung der Ist-Situation, Definition der Projektziele, Begehung)
  • Beratungsbericht mit Handlungsvorschlägen
  • auf Wunsch projektbegleitende "stand-by-Beratung"
  • Öffentlichkeitsarbeit

Contracting-Varianten


Seit Bekanntwerden des Begriffs Contracting gab und gibt es immer wieder Verwirrung aufgrund der verwendeten Begriffsvielfalt. Klarheit – zumindest für Experten - hat erst die seit Ende 2003 veröffentlichte DIN 8930 Teil 5 "Contracting" gebracht. Die Norm definiert vier verschiedene Contracting-Varianten in ihren Reinformen. Selbstverständlich sind auch Kombinationen möglich.

In jüngerer Zeit können auch Weiterentwicklungen (z.B. Einspar-Contracting plus bauliche Sanierung) und neue Modellansätze (z.B. Nachhaltiges Erfolgscontracting -naerco-) am Markt beobachtet werden.


Energieliefer-Contracting


Energieliefer-Contracting - häufig auch Anlagen-Contracting genannt - ist die am Markt verbreitetste Variante. Anwendungsschwerpunkt ist die Erneuerung bzw. Erstinstallation von Anlagen im Bereich der Energiezentralen. Der Contractor übernimmt - je nach gewünschtem Leistungsumfang - Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung sowie zumeist auch den Brennstoffbezug. Übliche Vertragslaufzeiten umfassen 10 bis 15 Jahre.
Als fertiges Produkt liefert der Contractor dem Kunden die letztendlich benötigte Nutzenergie in Form von Wärme, Dampf, Kälte, Strom, Druckluft oder Licht in definierter Menge und Qualität.

Die Vergütung erfolgt auf Basis eines zumeist zweiteiligen Preissystems bestehend aus:

  • Grundpreis    
  • Arbeitspreis  

Die Preise unterliegen fest vereinbarten Preisgleitklauseln, um Änderungen der Brennstoffpreise und Lohn- und Materialkosten an den Kunden weitergeben zu können. Energieliefer-Contracting eignet sich für bestehende Gebäude und Neubauten.



Finanzierungs-Contracting

Das bislang wenig verbreitete Finanzierungs-Contracting - auch Anlagenbau-Leasing genannt - belässt im Unterschied zu anderen Contracing-Modellen den Anlagenbetrieb beim Contractingnehmer. Das Dienstleistungspaket beinhaltet im Wesentlichen die Leistungen Planung, Finanzierung und Bau zumeist gut abgrenzbarer Anlagentechniken, wie z.B. Beleuchtungs- oder Wärmerückgewinnungsanlagen. Die Höhe der üblicherweise festen Entgelte an den Contractor hängt – wie beim Leasing – von der Vertragslaufzeit und der Höhe der Investitionen ab.

Technisches Anlagenmanagement


Beim Technischen Anlagenmanagement - auch als Betriebsführungs-Contracting geläufig - bildet der optimierte Betrieb bestehender oder auch neuer energietechnischer Anlagen den Schwerpunkt der Dienstleistung. Während bei marktüblichen Wartungs- und Serviceverträgen der Anlagenbetrieb in der Verantwortung des Kunden bleibt, übernimmt bei diesem Modell der Contractor auch die Betriebsführung. Die Form der Leistungsvergütung an den Contractor ähnelt überlicherweise dem Vergütungmodell des Energieliefer-Contracting, jedoch mit deutlich geringeren Grundpreisen.

Vertragslaufzeiten können mit ein bis zwei Jahren sehr kurz, aber auch längerfristig sein. Nicht selten geht eine Vereinbarung über Technisches Anlagenmanagement bei Notwendigkeit einer umfangreicheren Anlagenmodernisierung in ein Energieliefer-Contracting über.


Einspar-Contracting


Beim Einspar-Contracting - auch als Performance-Contracting oder Energiespar-Contracting bekannt - verkauft der Contractor im Unterschied zum Energieliefer-Contracting keine effizient erzeugte Nutzenergie, sondern ein Energiesparkonzept mit verbindlicher Einspargarantie für die benötigten Endenergien wie Strom, Gas, Heizöl, Fernwärme oder auch Wasser bzw. Abwasser.
Häufig findet bei dieser Variante eine gewerkeübergreifende Optimierung der vorhandenen Gebäudetechnik statt. Leitgedanke ist eine durch den Contractor garantierte Energiekostensenkung, die ausreicht, vorhandende und durch den Contractor vorfinanzierte Optimierungs- und Modernisierungsinvestitionen über die Vertagslaufzeit zu refinanzieren.

Übliche Vertragslaufzeiten für dieses Modell betragen 6-15 Jahre. Einspar-Contracting eignet sich für größere Einzelgebäude oder Gebäudekomplexe mit mehr als 150.000 € Energiekosten pro Jahr. Aber auch kleineren Gebäuden (z.B. Schulen, Verwaltungsgebäuden) ist der Zugang zu diesem Modell durch eine Bündelung mit größeren Objekten zu einem Gebäudepool nicht verschlossen.
In vermieteten Gebäuden mit vielen Nutzern ist Einspar-Contracting nicht ohne weiteres umsetzbar.
Die Vergütung des Contractors ist im Regelfall erfolgsabhängig oder erfolgt auf Grundlage nachgewiesener oder zumindest rechnerisch ermittelbarer Energieeinsparungen. Typische Entgeltregelung:

  • Contractingrate


    Berechnung aus erreichter Energieeinsparung bewertet mit Referenzenergiepreisen und Referenzverbrauch (sog. „Energiekosten-Baseline“) vor Umsetzung der Contracting-Maßnahmen


Einspargarantien in Höhe von 20-25 % der bisherigen Energiekosten können als durchschnittlich angesehen werden. Wird die Einsparquote am Jahresende nicht erreicht, so geht der Minderbetrag zu finanziellen Lasten des Contractors. Wird das Einsparziel überschritten, teilen sich Kunde und Contractor den zusätzlichen Erfolg im Regelfall nach vereinbarten Verteilungschlüsseln auf.


Einspar-Contracting plus bauliche Sanierung


Aktuelle Weiterentwicklung des Einspar-Contractings. Neben der Gebäudetechnik werden beim „Einspar-Contracting plus“ auch Maßnahmen im baulichen Wärmeschutz in dem Einspar-Garantievertrag berücksichtigt.
Die Amortisationszeiten von baulichen Maßnahmen, wie etwa die Dämmung der Gebäudehülle, sind meist länger als die üblichen Vertragslaufzeiten von Einspar-Contracting. Betrachtet man allerdings die Nutzungsdauer eines Gebäudes, sind auch solche Maßnahmen häufig wirtschaftlich.

Um eine Gesamtoptimierung mit allen baulichen, technischen und organisatorischen Möglichkeiten im Rahmen eines ganzheitlichen Einspar-Contracing-Projektes realisieren zu können, bieten sich Optionen wie die Zahlung

  • eines einmaliger Baukostenzuschusses durch den Gebäudeeigentümer
  • eines zusätzlichen festen Grundpreises
    oder
  • eine Verlängerung der Vertragslaufzeit

an, sofern Contractor und Kunde sich hierauf verständigen und eine langjährige Nutzung des Gebäudes abzusehen ist.

Die Einspargarantie des Contractors gilt dann für das gesamte Maßnahmenpaket. Er übernimmt die Verantwortung für die Umsetzung und Instandhaltung aller Maßnahmen.


Kombinations-Modelle


Grundsätzlich sind auch Kombinationen unterschiedlicher Contracting-Varianten möglich und – wenn auch bislang eher selten - in der Praxis vorzufinden. Gründe für die bislang fehlende Verbreitung von Kombinations-Modellen stellen sicherlich das Fehlen öffentlich zugänglicher Vertragsmuster und Ausschreibungstexte als auch die Interessen der jeweiligen Contracting-Anbieter dar.


 


Tendenziell bieten „versorgungsorientierte“ Contractoren eher Energieliefer-Contracting und Technisches Anlagenmanagement, „technologieorientierte“ Contractoren durchaus auch Einspar- und Finanzierungs-Contracting-Lösungen an.



In jüngerer Zeit ist speziell bei führenden Anbietern von Energieliefer-Contracting eine Weiterentwicklung ihrer Dienstleistungen in Richtung einer verbindlichen  Effizienz- oder Verbrauchsgarantie zu beobachten, z.B. durch Energieliefer-Contracting mit garantiertem Maximalverbrauch (Energiebudget-Contracting), u.Ä.


Nachhaltiges Erfolgscontracting


Als Ergebnis eines BMWi-Forschungsprojeks „naerco“ wurde mit dem „Nachhaltigen Erfolgscontracting“ ein ganz neues Contracting-Modell entwickelt. Seit 2011 wird es am Gymnasium Marktoberdorf (Bayern) in einer ersten Pilotanwendung erprobt.


Leitgedanke des Nachhaltigen Erfolgscontractings: Im Unterschied zum Energlieliefer-Contracting, bei dem effizient erzeugte Nutzenergie aus neuen Anlagen geliefert wird, oder zum Einspar-Contracting, bei dem eine verbindliche Einspargarantie durch ein zu entwickelndes Energiesparkonzept im Fokus steht, geht es beim Nachhaltigen Erfolgscontracting um eine vom Contractor zu garantierende Einhaltung vorab definierter Komfort- und Qualitätskriterien in den Räumen hinsichtlich Temperaturen, Luftfeuchte oder Energiekennwerte, für deren Erreichung der Contractor mit einem durch ihn umzusetzenden Technikkonzept verantwortlich ist.


Die Contracting-Rate wird z.B. als Betriebsführungsentgelt in €/a abgerechnet. Abweichungen von den Sollkriterien müssen nachgebessert werden und führen zu einer Zahlungsminderung.


Welche Vorteile bringt Contracting?


  • Sie erhalten ein Rundum-sorglos-Paket und müssen sich um nichts mehr kümmern
  • Sie erhalten eine moderne, effiziente Anlage, die wirtschaftlich und ökologisch auf dem neuesten Stand ist
  • Sie erhalten eine garantiert zuverlässige Versorgung mit Wärme für Heizung und Warmwasser
  • Sie erhalten einen Komplettservice: Alle Serviceleistungen kommen aus einer Hand, d. h.,
  • Sie haben nur noch einen Ansprechpartner, der alles für Sie regelt: den Ausbau der Altanlage, den Einbau der Neuanlage, Wartung, Instandhaltung, Reparaturen, Schornsteinfeger(- kosten) usw.
  • Sie sparen sich Zeit und Ärger: Bei anfallenden Reparaturen o. Ä. müssen Sie weder unterschiedliche Angebote einholen noch verschiedene Handwerker koordinieren
  • Sie bleiben sorgenfrei, denn das Risiko der Betriebsführung liegt beim Contractor. Er sorgt für langfristige Betriebssicherheit
  • Sie benötigen kein spezielles Wissen: Denn Contractoren sind die Spezialisten mit dem Know-how, um für Sie und Ihre Immobilie die passende Lösung zu finden

Mit dem Abschluss eines Contracting-Vertrags binden Sie sich langfristig an den Contracting-Anbieter und damit auch an seine Preiskonditionen. Das muss kein Nachteil sein! Denn bei einer transparenten Preisbildung profitieren Sie von einer langfristigen Planungssicherheit.